Arbeitspaket 1: Erarbeitung harmonisierter und validierter Datensätze

Bearbeitet werden ausgewählte Prozessketten der energe­tischen Biomassenutzung aus vier Technologielinien: Biokraftstoffe der 1. Generation; Biogas; sonstige energetische Biomassenutzung Strom/Wärme; Biomass-to-Liquid (BtL). Innerhalb dieser vier Technologielinien werden die in Tabelle*** aufgeführten Konversionstechnologien be­trachtet, die orientiert am aktuellen Stand der Technik und der praktischen Verbreitung ausgewählt wurden.


 

Technologie

Endprodukt

Abkürzung

Biokraftstoffe 1. Generation

 

 

Extraktion / Umesterung

Pflanzenmethylesther (Biodiesel)

PME

 

Extraktion

Pflanzenöl

PÖL

 

Vergärung

Bioethanol

Bio-EOH

 

Vergärung und Umwandlung

Bio-ETBE

Bio-ETBE

Biokraftstoff 2. Generation

 

 

Vergasung + FT-Synthese

BtL-Kraftstoff

BtL

Wärmebereitstellung

 

 

Pelletkessel 15 kW

Warmwasser

Pellet 15 kW

 

Heizwerk 5 MW

Warmwasser

HW 5 MW

Kraft-Wärme-Kopplung

 

 

Biogas BHKW 250 kWel

Warmwasser/Strom

BG 250

 

ORC-Anlage 1,0 MWel

Warmwasser/Strom

ORC

 

Produktgas BHKW 500 kWel

Warmwasser/Strom

Verg.-BHKW

 

Entnahme-Kondensations Dampfturbine 5 MWel

Warmwasser/Prozessdampf/Strom

DT 5 MW

Stromproduktion

 

 

Kondensations-Dampfturbine 20 MWel

Strom

DT 20 MW


Tabelle ***: Betrachtete Konversionstechnologien

Für die oben aufgeführten Technologien wird eine passende Auswahl an Biomasseroh­stoffen betrachtet. Diese lassen sich anhand ihrer Herkunft und Eigenschaften in die vier Kategorien „Energiepflanzen", „Ernterückstände", „Organische Nebenprodukte" sowie „Orga­nische Abfälle" einordnen und decken die Bandbreite an Biomasserohstoffkategorien umfassend ab.

Kombinationen aus Biomasserohstoffen und Konversionstechnologien („Rohstoff-Technologie-Kombinationen" ensprechen  in ihrer konkreten Ausprägung den in BioEnergieDat betrachteten Prozessketten. Der Begriff „Prozesskette" bezeichnet den zusammen­hängenden Ablauf verschiedener aufeinander folgender einzelner Prozessschritte, von der Gewinnung des Biomasserohstoffs bis hin zur Bereitstellung der Endenergieträger Strom, Wärme bzw. Kraftstoff. Für die aus­gewählten Prozessketten werden Teil­prozessschritte, sogenannte Module, definiert. Die Definition des Begriffs „Modul" entspricht der DIN EN ISO 14040 [DIN EN ISO 14040 2006] bzw. DIN EN ISO 14044 (unit process) [DIN EN ISO 14044 2006]. Ein Modul ist ein Teilpro­zessschritt einer Prozesskette und stellt den kleinsten berücksichtigten eigenständigen Ar­beitsschritt bzw. Prozessschritt dar, für den Input- und Outputströme bilanziert werden.

Als Ergebnis von AP1 werden einheitliche und validierte Datensätze für spezifische Rahmenbedingungen in Deutschland für die betrachteten Module für ein Referenzjahr bereitgestellt. Anhand von Lernkurven werden die Technologiendatensätze aus dem Referenzjahr dynamisiert und ihre Technologieentwicklung in die Zukunft für die Stütz­zeitpunkte 2020 und 2030 fortgeschrieben.