Arbeitspaket 3: Synoptische Auswertung von Szenarien

Die Anwendung von Prozesskettendaten zur Biomassenutzung erfolgt dort, wo es um Pla­nung oder Monitoring des Ausbaus der regenerativen Energieträger geht. Entscheidend für die zukünftige Einsatzfähigkeit der im Projekt erarbeiteten LCA-Daten ist daher eine abge­sicherte Fortschreibung der Prozessketten entlang von Lernkurven. Zur Ermittlung der Lern­kurven wird eine Analyse der künftigen Märkte und Marktchancen benötigt. Diese stellen die Mengengerüste dar, unter welchen sich die Technologieentwicklung in unterschiedlicher Ge­schwindigkeit vollziehen wird. In der volkswirtschaftlichen bzw. globalen Betrachtung steht zusätzlich der Substitutionseffekt bezüglich der Klimagase, aber auch bezüglich anderer Emissionen, des menschlichen Arbeitseinsatzes und der Kosten im Mittelpunkt.

Als Grundlage für die Analyse zukünftiger Märkte wird - ausgehend von vorliegenden Studien - eine synoptische Darstellung von Szenarien zur energetischen Biomassenutzung in Deutschland, Europa und weltweit für den Zeithorizont 2020/2030 erarbeitet. Der Entwicklung des Biomassebedarfs in den verschiedenen Nachfra­gesektoren wird das in den jeweiligen Weltregionen verfügbare Biomassepotenzial unter verschiedenen Randbedingungen (z.B. landwirtschaftliche Praxis; Naturschutz) gegen­über­gestellt.

Als Schnittstelle zwischen Szenarioanalyse und der Erarbeitung harmonisierter Datensätze in „AP1 – Daten" wird eine methodische Vorgehensweise für die Ableitung von Lernkurven bereitgestellt. dar. Hier werden Erkenntnisse über die voraussichtliche Ent­wicklung der Verfügbarkeit von Biomasse sowie von Anlagebeständen integriert. Als An­satz­punkt wird hierbei die Methodik verwendet, die in der EU-NEEDS Studie am Beispiel solar­thermischer Kraftwerke erarbeitet wurde. Sie muss auf die ganz anderen Bedingungen der Biomasse-Anlagen (Herstellung und Betrieb) übertragen und methodisch erweitert werden. Die Marktpotenziale aus der synoptischen Auswertung von Szenarien liefern die künftigen Men­gengerüst für die für die Weiterentwicklung: Aus den Szenarioergebnissen werden die not­wendigen Eingangsparameter wie z.B. Zubau und Verlauf installierter Leistung oder der Zuwachs and erzeugte Menge Energie abgeleitet.  Abschließend folgt die Ableitung bzw. Festlegung generischer Lernkurven für die Technologielinien, die konkret in „AP1 – Daten" verwendet werden soll.

Ein weite­ren Schwer­punkt im AP 3 liegt auf der Ermittlung von Substitutionseffekten der Biomassetechnologien gegenüber konven­tio­neller Energieerzeugung. In „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Durch Einsatz erneuerbarer Energien vermiedene Emissionen im Jahr 2007" werden zur rech­nerischen Analyse der Klimawirksamkeit des Ausbaus regenerativer Energiequellen die Substitutionsfaktoren SF eingeführt und verwendet. In der Methodik zur Bestimmung der SF gab es in den letzen Jahren gravierende Änderungen. AP3 widmet sich daher auch der Aktualisierung der Substitutionsfaktoren sowie generell der Sub­stitutionseffekt-Analyse im Zusammenhang mit der Verbesserung der Qualität der Bioenergiedaten.